Natürlich schmecken Kräuter am Besten, wenn sie frisch gegessen werden. Meist hat man aber viel zu viele Kräuter im Garten um alle zu essen. Und im Winter möchte man auch noch mit eigenen Kräutern leckere Rezepte zaubern - egal ob für Mensch oder Tier.
Da beginnt die Zeit, da viele Kräuter geerntet und ein Wintervorrat angelegt werden kann. Für den Winter trocknen wir die Kräuter.
Wichtig:
Pflanzen, welche getrocknet sind, sind stärker in ihrer Konzentration, da ihnen die Feuchtigkeit entzogen wurde. Das heisst, dass es weniger getrocknete Pflanzenteile bei der Zugabe von Futtermischungen etc. braucht, als bei frischen Pflanzen.
Geerntet sollte nur in Schönwetterperioden werden, ohne vorheriger langer Trockenheit. Die Pflanze dürften nicht taufeucht und nass sein. Pflanzen mit ätherischen Oelen werden an heissen Tagen vor der Mittagszeit und an bedeckten Tagen um die Mittagszeit geerntet. Da haben sie den höchsten Wirkstoffgehalt.
Die Pflanzen sollten in einer Baumwolltasche oder einem Korb gesammelt werden. Keinesfalls in Plastiksäcke stecken!! (Feuchtigkeit = brauche Blätter).
Wurzeln:
Werden in ihrer Ruheperiode von Herbst bis Frühjahr geerntet.
Rinden:
Im Frühjahr beim Austreiben von jungen Aesten und Stockausschlägen der Bäume oder Sträucher.
Kraut:
Zu beginn oder während der Blütezeit. Zum Kraut zählen Stängel, Blätter und Blüten.
Blätter:
Entfaltete Blätter vor oder zu Beginn des Aufblühens der Pflanze. Blätter, die einen möglichst hohen Gerbstoffgehalt aufweise sollen, werden im Sommer gepflückt (z.B. Frauenmantel, Himbeerblätter).
Blüten:
Geöffnete Blüten bei beginnender Blüte bis zur Vollblüte.
Früchte:
Nach vollkommener Ausbildung oder Reife.
Sammelt man auch in der Natur und nicht nur im eigenen Garten Pflanzen, sollte einiges beachtet werden:
Wo sollte nicht gesammelt werden:
Das Sammeln:
Es sollten verschiedene Sammelplätze ausgesucht werden und nicht der ganze Ort leer gepflückt werden. Ein anderer Sammler dankt es Ihnen.
Pflanze vorbereiten:
Die Pflanzen sollten sauber sein, jedoch auf keinen Fall vorher gewaschen werden! Verschmutzte oder welke Teile werden direkt nach dem Ernten entsorgt. Auch Stängel, welche nicht gebraucht werden, werden vorher entsorgt.
Bei Kräutern mit ätherischen Ölen verziechtet man besser auf das Aufhängen. Hier werden nur die Blätter getrocknet. Besonders wenn man einen Tee daraus machen möchte. Bei Stängeln lösen sich die ätherischen Öle schwerer aus dem festen Gewebe. Deshalb die Blätter von den Stängeln vor der Trocknung lösen.
Blüten & Blätter
Wurzeln & Rinden
Trocknungsort:
Räume, in denen die Pflanzen getrocknet werden sollten:
sein.
Verschiedene Trocknungsmöglichkeiten:
Das Trocknen auf dem Gitter:
Die Pflanzen werden in einer dünnen Schicht auf Gittern ausgelegt. Die Trocknung sollte schonend und zügig sein. Eine zu langsame Trocknung bei niedrigen Temperaturen begünstigt den Pilzbefall oder den Fermentationsprozess (braune Farbe).
Kräuterbündel aufhängen:
Auch Kräuterbündel können getrocknet werden. Hierzu werden die Kräuter zusammengebunden und aufgehängt. Dies ist besonders zu empfehlen, wenn alle Teile der Pflanze gebraucht werden können. Nach dem Trocknen können sie zerbröselt werden.
Bei Kräutern mit ätherischen Ölen verziechtet man besser auf das Aufhängen. Hier werden nur die Blätter getrocknet. Besonders wenn man einen Tee daraus machen möchte. Bei Stängeln lösen sich die ätherischen Öle schwerer aus dem festen Gewebe.
Hier wird Estragon getrocknet. Ich lege die Pflanzenteile auf ein Gitter welches mit Küchenpapier belegt wurde.
Trocknung im Backofen:
Bei sehr saftigen Pflanzenteilen, Rinden oder Wurzeln bietet der Backofen eine gute Alternative an.
Die Pflanzeneile auf einem Backpapier oder Küchenpapier ausgelegten Backblech legen. Die Temperatur sollte ca. 35 Grad betragen. Damit die Feuchtigkeit entweichen kann, die Backofentür etwas offen lassen. Dazu kann ein Kochlöffel in die Türe geklemmt werden.
Die Pflanzen müssen rascheltrocken sein und sollten keine Feuchtigkeit mehr enthalten.
Trocknung im Dörrautomat:
Wer zu hause einen Dörrautomat hat kann Kräuter und Früchte auch sehr gut im Dörrautomat trocknen. Hier haltet man sich an die Angaben des Herstellers.
Kräuter einfrieren:
Nicht alle Kräuter eignen sich zum Trocknen (z.B. Schnittlauch, Dill, Fenchelkraut, Gartenkresse). Diese Kräuter können gesammelt und eingefroren werden. Jedoch sollte man die Möglichkeit haben, die Kräuter schockgefrieren zu können. Bei Bedarf werden sie dann aufgetaut verwendet.
Sind die Kräuter gut getrocknet, können sie gelagert werden. Ich empfehle, die Pflanzen erst kurz vor Gebrauch zu zerkleinern. Also die ganze Pflanze, wie sie getrocknet wurde in den Aufbewahrungsbehälter füllen.
Das richtige Lagern von getrockneten Pflanzen ist sehr wichtig. Doch wie sieht der geeignete Ort aus:
Die Pflanzen sollten nicht länger als ein Jahr aufbewahrt werden, besonders wenn sie als Heilkräuter verwendet werden. Sonst verlieren sie ihre Wirkung.
Auch sollen die Pflanzen erst kurz vor Gebrauch zerkleinert werden. Sonst geht zu viel Kraft verloren.
Uebrigens: Teebeutel eignen sich nicht als Heilmittel, da sie bereits zerkleinert und nicht luftdicht verpackt sind! Es sei denn, bei Tees, welche in der Apotheke gekauft werden.