Einige Krankheiten können verhindert werden, wenn das Vogelheim sauber gehalten wird und die Ernährung für den Vogel die Richtige ist. Zu diesen Krankheiten gehören:
Natürlich können auch Krankheiten durch neue Vögel eingeschleppt werden. Es gibt einige Krankheiten, die bei einer Voruntersuchung nicht erkannt werden. Diese muss auch nicht beim Krankheitsträger ausbrechen, kann aber durchaus einen anderen Vogel anstecken.
Auch Wildvögel, deren Kot in der Aussenvoliere landet, Nagetiere wie Mäuse etc. oder sogar Menschen, können Krankheiten in die Voliere einschleppen.
Bemerkt man eine Krankheit bei einem Vogel, sollte sofort ein Vogelkundiger Tierarzt aufgesucht werden. Der kranke Vogel sollte evtl. auch von den anderen Tieren getrennt werden, damit er Diese nicht auch noch ansteckt. Manchmal ist eine Trennung auch von Vorteil, damit der kranke Vogel nicht unnötig durch die Anderen gestresst wird.
Parasiten
Würmer, Federlinge und Milben können die Vögel schwer belasten und teils breiten sich diese auch massiv aus. Deshalb sollte man den Parasiten durch die richtigen Medikamente zu Leibe rücken.
Räudemilben (Knemidocoptesmilben)
Betroffen werden Schnabel, Augenlieder, Wachshaut, Kloake und Beine. Die Milben fressen sich in die Körperteile und leben darin. Diese Körperteile sehen dann wie schuppige Auflagerungen aus. Schwer befallenene Vögel werden am Besten dem Tierarzt vorgestellt. Bei leichteren Fällen können die Bohrgänge mit Paraffinöl oder Speiseöl eingerieben. Dies erstickt die Milben.
Luftröhrenmilben
Meist wird der Befall von Luftröhrenmilben erst bemerkt, wenn der Vogel Symptome wie Husten, Niesen, Heiserkeit, Erbrechen, knackende Atemgeräusche, Nasenausfluss und heftiges Kopfschleudern zeigt. Die Milben leben im Atmungstrakt, wo sie Blut aufnehmen. Es sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden, damit der Patient mit den richtigen Medikamenten versorgt wird.
Rote Vogelmilbe
Tagsüber kann die rote Vogelmilbe nicht gesehen werden. Sie verstecken sich in Nischen und Spalten der Voliere. Nachts fallen sie dann über die Vögel her und saugen Blut auf, was bei den Vögeln zu grosser Unruhe führt. Die rote Vogelmilbe kann durch chemische Mittel beseitigt werden, indem alle Ecken und Spalten, sowie die Sitzäste gut gereinigt werden. Man kann auch Kieselgur auf die betroffenen Stellen stäuben, diese schadet den Vögeln nicht.
Federlinge
Federlinge - wie der Name schon sagt - ernähren sich von Federteilen und Hautschuppen. Die Federn weisen kleine Löcher auf und der Vogel putzt sich ausserordentlich viel. Federlinge sind von blossem Auge zu sehen. Im Fachhandel oder vom Tierarzt kann man Puder oder Spray besorgen und den Vogel selber damit behandeln. Bitte aber die richtige Anwendung von einer Fachperson erklären lassen.
Trichomonaden
Trichomonaden sind kleine Geisseltierchen, die sich im Kropf einnisten. Der Vogel hat Atemprobleme und muss erbrechen. Das Erbrochene verklebt das Kopfgefieder mit gelblichem Schleim. Es sollte so schnell als möglich ein Tierarzt aufgesucht werden, sonst kann es zum Tod des Tieres kommen.
Spuhlwürmer
Die Eier der Spuhlwürmer überleben auf feuchtem Boden Monate lang. Deshalb sollte bei Befall unbedingt ein Entwurmungsmedikament beim Tierarzt geholt werden. Der ganze Vogelbestand sollte behandelt werden, da sich sonst tausende Wurmeier ansammeln und dies zu einer massiven Ausbreitung führt. Ist ein Vogel stark befallen, wirkt er apathisch und hat einen schleimigen Durchfall. Der Vogel magert immer mehr ab.
Kokzidiose
Muss nicht unbedingt ausbrechen. Ein Vogel kann auch nur Träger dieses Erregers sein. Bricht die Krankheit aus, zeigt sich diese durch Durchfall. Der Tierarzt kann helfen.
Giardien
Ist ein Vogel von Giardien befallen, hat er meist übelriechenden Durchfall, ist schwach und magert ab. Die einzelligen Geisseltierchen nisten sich im Magen-Darm-Bereich ein. Nestlinge haben eine
hohe Sterblichkeit, aber auch erwachsene Vögel können daran sterben.
Es gibt einige Vogelkrankheiten, die auch für den Menschen hochansteckend sind. Zeigt ein Vogel Anzeichen einer solchen Krankheit, muss er umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden.
Ornithose / Psittakose (bei Papageien)
Diese Krankheit ist schwer zu diagnostizieren, da sie keine eindeutigen Symptome zeigt. Leidet der Vogel über einen längeren Zeitraum unter Atemnot, Durchfall, schleimige Absonderungen an den
Augen oder Schnupfen, sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
Beim Menschen können, nach einer Ansteckungszeit von 1 bis 3 Wochen, leichte grippale Erscheinungen auftreten bis hin zu einer schweren Lungenentzündung. Hohes Fieber, heftige Kopfschmerzen sind
auch weitere Anzeichen. Der Vogelbesitzer sollte sich bei seinem Arzt melden. Dank wirksamen Medikamenten, können Menschen und Vögel bei rechtzeitiger Behandlung geheilt werden.
Durch Einatmen von infiziertem Staub oder durch Kontakt mit dem Kot infizierter Tiere werden die Erreger auf den Menschen übertragen.
Ornithose ist meldepflichtig. Der Tierarzt informiert Sie, wie Sie weiter vorgehen müssen.
Newcastle-Sisease oder Geflügelpest
Die Viren dieser Krankheit werden über rohe Hühnereierschalen oder durch Wildvögel übertragen. Es ist eine Seuche, die sehr ansteckend ist und beim Vogel meist tödlich endet. Die Vögel weisen
Nasen- und Augenausfluss, Atemnot, Lähmungen und evtl. Durchfall auf. Diese Krankheit überträgt sich selten auf den Menschen. Durch direkten Kontakt könnte die Krankheit aber auch beim Menschen
nach 1-4 Tagen ausbrechen. Eine schmerzhafte Bindehautentzündung entsteht, die aber meist ohne Folgen bald wieder ausheilt.
Es besteht die Möglichkeit, den Vogel impfen zu lassen. Der Tierarzt berät Sie sicher gerne.
Salmonellose
Diese Krankheit betrifft meist nur Vögel in Aussenvolieren. Der Vogel sitzt aufgeplustert da, hat Durchfall und Atemnot und übermässigen Durst. Infizierte Vögel sterben meistens, es gibt aber
auch Solche, die scheinbar gesund sind, aber dennoch Dauerausscheider sind.
Selten wird die Krankheit auf Menschen übertragen. Beim Menschen äussert sich die Krankheit in Erbrechen und Durchfall.
Französische Mauser (Rennerkrankheit) Polyomavirus
Diese Krankheit beginnt schon im Nest. Die Sterblichkeit dort ist sehr hoch. Aber auch erwachsene Tiere erkranken daran. Erkrankte Vögel verlieren die Schwung- und Schwanzfedern. Da der Erreger ein Virus ist, muss die ganze Voliere desinfiziert werden und von einer Zucht ist vorübergehend abzuraten.
Megabakteriose (Going-Light-Syndrom = Leichterwerden)
Der Auslöser dieser Krankheit sind Megabakterien. Dies sind aber keine Bakterien, sondern ein Hefepilz (Megakabteriose). Dieser setzt sich in Kropf und Drüsenmagen an. Der Vogel zeigt Anzeichen wie Durchfall, erbrechen von Schleim und Abmagerung. Die Krankheit muss aber - beim Trägertier - nicht unbedingt sofort ausbrechen, wird aber trotzdem übertragen, da sie sehr ansteckend ist. Wird also ein neuer Vogel integriert, kann er schon Träger dieser Krankheit sein, zeigt aber noch keine Symptome. Leider endet deshalb diese Krankheit meist tödlich. Heute gibt es schon Medikamente, welche verabreicht werden können. Fragen Sie Ihren Vogelkundigen Tierarzt!
PBFD (Psittacine Beak and Feather Disease)
Dies ist heute eine weitverbreitete, hochansteckende Papageienkrankheit. Kanarienvögel werden davon nicht befallen, aber kleine Sittiche schon. Die betroffenen Vögel haben Haut-, Schnabel- oder Gefiedermissbildungen. Anzeichen treten erst Wochen nach der Uebertragung auf und die Krankheit kann Monate dauern.
Mauser
Eine Krankheit ist die jährliche Mauser zwar nicht, aber sie zerrt doch sehr Energie an dem kleinen Organismus. Bei der französischen Mauser sieht das anders aus (siehe oben). Im Spätsommer –
nach der Brutzeit – beginnt normalerweise bei den Kanarienvögeln die Mauser. Dabei werden die alten und meist etwas beschädigten Federn durch neu nachwachsende ersetzt. Bei Jungvögeln wechselt
nur das Kleingefieder. Also ohne Schwanz- und Flügelfedern. Bei älteren Tieren wechselt das ganze Federkleid. Dies kann 6-8 Wochen dauern. Verliert ein Vogel zwar Federn, aber es wachsen keine
neuen nach, oder dies dauert sehr lange, spricht man von einer Stockmauser. Dafür können Hormonstörungen oder Mangelerscheinungen der Grund sein. Meist hören die Kanarienvögel in der Mauserzeit
auch auf zu singen.
Deshalb brauchen diese Vögel besonders hochwertige Kost.
Spezielle Mauserpräparate brauchen die Vögel nicht. Ihre Wirkung ist nicht bewiesen und meist sind auch keine genauen Angaben über die Inhaltsstoffe ersichtlich.
Werden oben genannte Kriterien eingehalten, überstehen die Vögel die Mauser gut.
Fussring
Anerkannte Züchter kennzeichnen ihre Vögel mit einem Fussring. Dieser besteht aus Aluminium. Darin sind das Geburtsjahr, die Züchternummer
und das Geburtsjahr eingestanzt. So könnte der Vogel, falls er davonfliegen sollte, eventuell wieder seinem Besitzer zurückgebracht werden.
Manchmal kann es passieren, dass der Ring in der Grösse nicht passt. Es kann zu Durchblutungsstörungen kommen, wenn der Ring zu klein ist, oder der Vogel kann mit einer Kralle darin hängen
bleiben, wenn er zu gross ist. Sollte dies der Fall sein, muss der Ring entfernt werden. Dies sollte jedoch immer der Tierarzt machen!